15 GEBOTE FÜR EINE GESUNDE LEBENSWEISE
Wir Menschen werden zwar immer älter, aber in den letzten Lebensjahren werden wir dann doch noch von Krankheiten und Gebrechen heimgesucht. Lebensverlängernd ist insbesondere der Einsatz von innovativen Medikamenten und medizinischen Geräten, was aber nicht zwangsläufig ohne Einbußen an Lebensqualität einhergeht. Um Lebensqualitätseinbußen in dieser Phase vorzubeugen, kann man schon in jüngeren Jahren einiges tun, was die gegenwärtige und zukünftige Lebensqualität oft deutlich steigert. Die Medizin- und Nahrungsmittelforschung ist sich einig, dass unter anderem der Verzicht aufs Rauchen, Einschränkung des Alkoholkonsums, gezielte Auswahl geeigneter Lebensmittel und ausreichend Bewegung ein gutes Wohlbefinden, gesteigerte Lebensfreude und einen guten körperlichen Allgemeinzustand bewirken. Personen, die bereits Medikamente gegen ein bestimmtes Leiden einnehmen müssen, können oft die Dosis reduzieren, manchmal sogar ganz darauf verzichten, wenn besagte Personen bewusst das eine oder andere Laster ablegen oder wenigstens deutlich einschränken und der Gesundheit zuträgliche Abläufe in den Alltag einbauen. So kann sich jeder seinen eigenen maßgeschneiderten "Jungbrunnen" zusammenstellen.
Es gilt also, gegenwärtige und zukünftige Risikofaktoren zu mindern oder auszuschalten, um so bedrohliche Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Adipositas, Demenz, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) weitestgehend zu vermeiden, wenn man einmal von genetisch bedingten Ursachen absieht, die derzeit nur schwer zu beeinflussen sind.
Du sollst deinen Body-Maß-Index (BMI) zwischen 18,5 und unter 25 halten.
Was heißt das?
Abhängig von körperlicher Aktivität, Geschlecht und Alter benötigen Normalgewichtige zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen eine bestimmte Energiezufuhr, die in der gesetzlichen Einheit Kilojoule (kJ) beziehungsweise der veralteten Einheit Kilokalorie (kcal) gemessen wird. Eine zu geringe Energiezufuhr führt zu Untergewicht - eine zu hohe Energiezufuhr zu Übergewicht.
Auf dieser Unterseite sind nähere Erläuterungen und Empfehlungen zu finden.
Mit dem Body-Maß-Index (BMI) kann errechnet werden, ob das Körpergewicht in einem Rahmen liegt, der allgemein als gesundheitlich unbedenklich einzustufen ist. Als Normal gilt ein BMI zwischen 18,5 und 25. Diese Werte gelten nicht für Kinder, Stillende und Schwangere und aufgrund der hohen Muskelmasse auch nicht für Kraftsportler oder Schwerstarbeiter.
Übliche BMI-Einteilung (BMI-Berechnungstool)
Untergewicht BMI unter 18,5
Normalgewicht BMI 18,5 - 24,9
Übergewicht (gering erhöht) BMI 25 - 29,9
Mäßige Fettsucht (Adipositas Grad I) BMI 30 - 34,9
Deutliche Fettsucht (Adipositas Grad II) BMI 35 - 39,9
Extreme Fettsucht (Adipositas Grad III) BMI ab 40
Du sollst deinen Taillenumfang als Frau unter 88 cm und als Mann unter 102 cm halten. (THV-Quotient errechnen)
Was heißt das?
Ausgehend von einem falsch geführten Lebensstil und körperliche Inaktivität, führen bestimmte Risikofaktoren zum
Taillenumfang Frauen: ≥ 80 cm; Männer: ≥ 94 cm.
Triglyceride: > 150 mg/dl.
HDL-Cholesterin Frauen: < 50 mg/dl; Männer: < 40 mg/dl
Blutdruck: > 130/ > 85 mmHg
Nüchternblutzucker: > 100 mg/dl
Quelle der Kriterien: IDF (International Diabetes Federation) 2005
Treffen 3 der 5 Kriterien zu, so besteht dringender Handlungsbedarf, um keine kostbaren Lebensjahre einzubüßen.
Du sollst Stress vermeiden und gelassen bleiben.
Was heißt das?
Neben Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel zählt Stress zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE).
Hetzerei, Zeitnot, Unzufriedenheit, nicht mehr abschalten können, dauernd erreichbar sein wollen oder müssen führen zur permanenten Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol.
Mit einer positiven Lebenseinstellung, einer guten Portion Gelassenheit und angemessenen Erholungsphasen setzt man sich bereits deutlich weniger Stress aus.
Du sollst nicht rauchen.
Was heißt das?
Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind 90 % aller Todesfälle durch Lungenkrebs auf das Rauchen zurückzuführen. Die Folge des Rauchens führt bei mehr als 300 Menschen zum Tode - täglich.
Auf dieser Unterseite errechnet ein Raucherjahresrechner die Lebenszeiteinbuße beim Zigarettenrauchen.
Du sollst alkoholische Getränke mit Bedacht trinken.
Was heißt das?
Alkohol kann sowohl ungünstige als auch günstige Wirkungen haben.
Bei bestimmten Erkrankungen als auch in der Schwangerschaft ist Alkohol absolut tabu. Aber ein geringer Alkoholkonsum an höchstens 4 - 5 Tagen in der Woche ist für Frauen bis zu 10 g und für Männer bis zu 20 g am Tag akzeptabel. Alles was darüber ist, schädigt die Leber dauerhaft. Das, wie bisher immer angenommen wurde, moderater Alkoholgenuss das Leben verlängert, konnte in einer britischen Studie (2014) nicht bestätigt werden.
Du sollst täglich mindestens 1,5 Liter trinken (kein Alkohol!)
Was heißt das?
Wie oft hört man, "er oder sie trinkt zu wenig". Aber was ist wenig beziehungsweise wie hoch sollte die Trinkmenge sein?
Normalerweise stellt sich das Durstgefühl automatisch ein. Aber, je älter man wird, umso unzuverlässiger funktioniert dieses körpereigene Warnsystem. Um eine gefährliche Dehydrierung zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Trinkmenge von rund 1,5 Litern, einschließlich Kaffee und Tee, über den Tag verteilt, bei Hitze, trockener kalter Luft, hohem Kochsalzverzehr oder anstrengenden Tätigkeiten muss diese Menge selbstverständlich erhöht werden. Diese Menge wird dann so ganz nebenbei noch von den in festen Nahrungsmitteln enthaltenen Flüssigkeiten (etwa 0,9 Ltr. bzw. 60 %) ergänzt.
Achtung! Bei einigen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahmen wird vom Arzt gegebenenfalls eine reduzierte Trinkmenge angeordnet.
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate 620 ml/Tag
4 bis unter 12 Monate 400 ml/Tag
Kinder
1 bis unter 4 Jahre 820 ml/Tag
4 bis unter 7 Jahre 940 ml/Tag
7 bis unter 10 Jahre 970 ml/Tag
10 bis unter 13 Jahre 1.170 ml/Tag
13 bis unter 15 Jahre 1.330 ml/Tag
Jugendliche und Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre 1.530 ml/Tag
19 bis unter 25 Jahre 1.470 ml/Tag
25 bis unter 51 Jahre 1.410 ml/Tag
51 bis unter 65 Jahre 1.230 ml/Tag
65 Jahre und älter 1.310 ml/Tag
Schwangere 1.470 ml/Tag
Stillende 1.710 ml/Tag
Du sollst Deinen Geist fit halten
Was heißt das?
Menschen, die an allem interessiert sind, soziale Kontakte pflegen und ihr Gehirn permanent trainieren (z. B. Fremdsprachen lernen, musizieren, Karten spielen, Denkspiele ausführen, PC-Simulationen spielen), man spricht hier auch von "Gehirnjogging", beugen Vergesslichkeit und geistigen Verfall vor und eine eventuell eintretende Demenzerkrankung kann um einige Jahre nach hinten verschoben werden, weniger ausgeprägt sein, wenn nicht sogar ganz vermieden werden. So ganz nebenbei wird auch das alltäglicher Leben leichter bewältigt und die Lebensfreude gesteigert.
Du sollst am Tag mindestens 7 Stunden aber nicht mehr als 9 Stunden schlafen.
Was heißt das?
Menschen, die weniger als 7 Stunden oder mehr als 9 Stunden am Tag schlafen (einschließlich Nachmittagsschlaf), haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Herzinfarkt und Schlaganfall, so eine im Jahr 2005 von der West Virginia University (WVU) durchgeführten Studie mit über 30.000 US-Bürgern.
Eine australische Studie (2006 - 2009) der University of Sydney mit 231.048 Probanden (älter als 45 Jahre) kam zu ähnlichen Ergebnissen. Bei dieser Studie wurde auch das Lifestyle-Risikoverhalten (Rauchen, Alkoholmissbrauch, körperliche Aktivität [moderate bis anstrengende Aktivität an weniger als 150 Minuten pro Woche], Bewegungsmangel [weniger als 7 Stunden oder mehr als 9 Stunden Schlaf pro Tag] und eine ungesunde Ernährung [ein geringer Obst- und Gemüseverzehr und eine hohe Zufuhr an gesättigten Fettsäuren und Salz]).
Bemerkenswert war, dass Risiko-Kombinationen mit Bewegungsmangel, Bewegungsverhalten und/oder langer Schlafdauer und Kombinationen mit Rauchen und hoher Alkoholkonsum am stärksten mit einem frühzeitigen Versterben in Zusammenhang gebracht wurden.
Du sollst Dich den Sonnenstrahlen mit Bedacht und Respekt aussetzen.
Was heißt das?
Ohne Sonne kein Leben, aber zu viel Sonne schadet dem Körper, in erster Linie der Haut. Nicht nur dass sie vorzeitig altert, jedes Jahr sterben auch etwa 3.000 Menschen an Hautkrebs (bösartiges Melanom). Die Einhaltung bestimmter Vorsorgemaßnahmen kann das Entstehen von Hautkrebs deutlich reduzieren. Hierzu gehört beispielsweise ein ausreichender Sonnenschutz bei Sonnenbädern oder bei Aufenthalten im Freien zu Zeiten mit hoher Sonnenlichtintensität, in der Regel mittags zwischen 11 und 15 Uhr. Auch der Besuch von Solarien ist mit Bedacht zu vollziehen.
Und dann ist da noch das sogenannte "Sonnenhormon". Die Sprache ist von Vitamin D. Dieses Vitamin wird zwar auch mit der Nahrung zugeführt, aber oft in unzureichender Menge. Unter dem Einfluss der im Sonnenlicht enthaltenen UV-Strahlen kann der Körper dieses Vitamin zusätzlich herstellen und zur Verfügung stellen.
Vitamin-D-Mangel steht in Zusammenhang von zahlreichen Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Muskelschwäche, Knochenschwund, Bluthochdruck, Tumorerkrankungen oder Schilddrüsenerkrankungen.
Herzinfarkt-Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung (E-Mail-Adresse wird abgefragt)
"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"