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Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


SALZ - NATRIUMCHLORID (NaCl)

Das Mineral, dass wir Verbraucher landläufig als Salz, Speisesalz (Tafelsalz) oder Kochsalz kennen, bezeichnet der Chemiker mit Natriumchlorid (NaCl) in der Zusammensetzung von etwa 40 % Natrium (Na) und 60 % Chlorid (Cl).
Da Salz bereits in der Frühgeschichte für die Ernährung und Konservierung von Lebensmitteln eine bedeutende Rolle spielte, war es in jener Zeit aufgrund der aufwändigen Gewinnung so wertvoll wie Gold und erhielt den Beinamen "Weißes Gold". Wer Salz besaß oder damit Handel betrieb war reich und mächtig. Die alten Römer zahlten in der Blütezeit des Salzhandels ihren Beamten und Soldaten einen Teil des Lohnes in Form von Salz als Lohnersatzleistung aus. Aus dieser Zeit stammt auch der heute noch gebräuchliche Begriff "Sold".

 

So lebenswichtig Salz im Gegensatz zu Zucker für den Mineralstoffhaushalt des menschlichen und tierischen Organismus in geringen Mengen auch ist, so gesundheitsgefährlich kann Salz bei zu hoher Aufnahme über die Nahrung auch sein. Das meiste Salz nehmen wir versteckt über Brot- und Backwaren, Wurst- und Fleischwaren als auch Käse auf.
Da übermäßiger Salzkonsum maßgeblich an der Entstehung von Bluthochdruck, Schlaganfall und koronaren Herzerkrankungen beteiligt ist, wird aufgrund wissenschaftlicher Studien empfohlen, die im Durchschnitt tägliche Salzaufnahme von 9 g auf höchstens 5 g bis 6 g zu reduzieren. Ein Salzmangel, der bei weniger als 3 g zu befürchten ist, wird bei den heutigen Essgewohnheiten kaum eintreten.

Ein erhöhter Salzbedarf liegt unter Umständen dann vor und den es dann auch auszugleichen bedarf, wenn der Körper infolge hoher Außentemperaturen oder infolge anstrengender sportlicher Aktivität vermehrt Salze durch Schwitzen ausscheidet.

 

Orientierungswert für die durchschnittliche, tägliche Kochsalzaufnahme: 5 g bis 6 g

 

Das bedeutet für unsere Ernährung, dass Fertigmahlzeiten, Fertigsaucen, Fertigsuppen oder natriumhaltige Mineralwässer weitestgehend zu vermeiden sind. Die Nahrungsmittelindustrie setzt Salz gerne zur Konservierung und als preiswerten Geschmacksverstärker ein und eine freiwillige Salzreduktion ist kaum zu erwarten.

Ein Nachsalzen bei Tisch sollte möglichst vermieden werden; ersatzweise sind entsprechende Gewürzmischungen und Kräuter oft geeigneter und geben dem zubereiteten Essen auch noch eine besondere Note.

 

In der Zutatenliste ist der Salzgehalt oder der erst noch umzurechnende Natriumgehalt angegeben.
Ist der Natriumgehalt ausgewiesen, so muss der angegebene Wert mit dem Faktor 2,5 multipliziert werden.
1 g Natrium entspricht somit einem tatsächlichen Salzgehalt von 2,5 g (Umrechnung siehe unten)

Natriumdeklaration auf einer Fertigsuppe
Beispiel für eine Natrium-Deklaration auf einer Fertigsuppe in kontrastarmer, schlecht lesbarer Schrift.

 

  entsprechen   g Salz

 

Um abzuschätzen wie viel Gramm feines Salz eine Prise, eine Messerspitze, ein Tee- oder Esslöffel voll sind, hier eine kleine Übersicht dieser Rezeptmaßeinheiten zur Verdeutlichung:

■  Prise (Pr.)  0,3 g ■  Messerspitze (Msp.)  0,25 g  ■  gestr. Teelöffel (TL)  5 g   gestr. Esslöffel (EL)  15 g

Eine Prise grobes Salz wie Meersalz wiegt bereits 0,4 g.

 

Jodsalz mit Fluor und Folsäure
Jodsalz mit Fluor und Folsäure
Fleur de Sel (Salzblume)
Fleur de Sel (Salzblume)
Himalayasalz
Himalayasalz

 

 

Jodiertes Speisesalz ist für eine ausreichende Jodzufuhr zu bevorzugen, da es über das Schilddrüsenhormon

Thyroxin eine Schilddrüsenvergrößerung (Kropfbildung; Struma) verhindert.
Grund für ein Schilddrüsenwachstum ist Jodmangel, den die Schilddrüse durch Vergrößerung des Organs auszugleichen versucht.
Dazu muss man wissen, dass es bei der Jodaufnahme über die Nahrung ein Nord-Süd-Gefälle gibt. Die Bevölkerung am Meer ist besser mit Jod versorgt, insbesondere auch durch einen höheren Seefischverzehr, als Menschen im Süden des Landes.

Gemäß einer Stellungnahme des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) vom 18.03.2021 besteht für knapp 30 % der Erwachsenen und 44 % der Kinder und Jugendlichen das Risiko einer zu geringen Jodaufnahme. Vermutlicher Grund ist das von der Lebensmittelindustrie immer noch zu wenig verwendete jodierte Speisesalz bei der Nahrungsherstellung.

Personen, die bereits an einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) leiden, ist von einer zusätzlichen Zufuhr des Spurenelementes Jod abzuraten.

 

Link Verwendung von Jodtabletten zur Jodblockade der Schilddrüse bei einem kerntechnischen Unfall

 

Fluor wird dem jodierten Speisesalz vorbeugend als Kariesprophylaxe hinzugefügt.

 

Folsäure wird in der Regel ebenfalls dem jodierten Speisesalz aber auch dem Haushalsmehl hinzugefügt. Mit Folsäure angereichertes Salz erscheint gelblich.

Dieses Vitamin wird nach herrschender Meinung inzwischen in ausreichender Menge aufgenommen. Eine zusätzliche Folsäureaufnahme soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken und ist besonders vor einer geplanten Schwangerschaft zur Reduzierung von Fehlbildungen (Neuralrohrdefekte) nach ärztlicher Absprache präventiv in Form von Tabletten einzunehmen.

 

Fleur de Sel (frz.: "Salzblume" oder "Blüte des Salzes") gilt als die "Königin der Salze".

Dieses besondere Salz ist von feiner, zarter Struktur und für Kenner der Gourmetküche ein besonderer Genuss, wohl deshalb auch, weil es auf der Zunge zerfällt und geschmackbeeinflussende Beimengungen von Kalziumsulfat, Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid, Kaliumchlorid, Eisen und Jod enthält. Fleur de Sel wird immer erst nach der Speisezubereitung zugegeben.

Fleur de Sel bildet sich bei ruhiger Wetterlage unter hoher Sonneneinstrahlung und schwimmt in feinen Schichten an der Oberfläche von Meersalzsalinen um von Salzbauern traditionell handgeschöpft zu werden. Eine weitere Verarbeitung oder Beimengung anderer Stoffe findet nicht statt.

 

Himalayasalz aus den pakistanischen Bergen soll der Werbung zufolge als Allheilmittel besonders gesundheitsfördernde Eigenschaften für den menschlichen Organismus besitzen. Außer das es teuer ist und mehr Verunreinigungen als unser bekanntes Speisesalz enthält, haben wissenschaftliche Untersuchungen keine großen Unterschiede zum bekannten Speisesalz erkennen können.

 

👉 Es ist übrigens ein Mythos, Rotweinflecke durch das Aufstreuen von Salz zu entfernen. Im Gegenteil - es ist sogar möglich, dass sich der rotweingetränkte Teppich oder Stoff bräunlich verfärbt.

 

"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"