CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


LICHTSCHUTZFAKTOR 🌞

Von den rund 106.000 Menschen, die jedes Jahr an Hautkrebs erkranken und im Krankenhaus stationär behandelt werden, starben im Jahr 2022 genau 4.421 Patienten (Quelle: Destatis). Aufgrund des Klimawandels und den damit vermehrt auftretenden UV-Bestrahlungen und Sonnenbränden, ist mit steigenden Tendenzen zu rechnen.

Zum Schutz gegen Hautschäden ist es ratsam, die Haut vor sofort eintretenden Verbrennungen als auch vor Langzeitschäden mit entsprechenden Cremes, Sonnenmilche, Sonnenölen und Sonnengels lwirksam zu schützen.

Der Schutz gilt zum einen gegenüber den langwelligen UV-A-Strahlen (Diese Strahlen lösen eine Sofortbräunung aus, die allerdings auch nur einige Stunden anhält. UV-A-Strahlen schädigen das elastische Bindegewebe, das zur vorzeitigen Hautalterung führt.)

und zum anderen gegenüber den besonders energiereichen, kurzwelligen UV-B-Strahlen (Diese Strahlen lassen neue Pigmente entstehen und sorgen für eine länger andauernde Hautfärbung, die erst durch Zellerneuerungen nachlässt. Diese Strahlen können das Erbgut direkt schädigen.)

 Der auf den handelsüblichen Packungen angegebenen Lichtschutzfaktor (LF oder LSF) besagt, dass man sich um eine x-fache Zeit des angegebenen Lichtschutzfaktors in der Sonne aufhalten kann. Die rechnerisch ermittelte Aufenthaltszeit in der Sonne sollte vorsorglich allerdings nicht voll ausgereizt werden. Bei wasserfesten Produkten (water resistant, waterproof, imperméable) ist zu berücksichtigen, dass diese nach zwei Bädern à 20 Minuten nur noch 50 % des ursprünglichen Schutzes bieten.

Und beim Einreiben nicht die "Sonnenterrassen" vergessen:
Glatze, Nasenrücken, Ohren, Lippen ("Segler-Krebs"), Schultern, Rücken, Dekolletee, Handrücken, Fußrücken.

Der Zusatz „photostabil“ kennzeichnet Produkte, die sich in der Sonne nicht zersetzen.

Mit der Kennzeichnung „p-53-kontrolliert“ wird ein angemessener Schutz gegen typische UV-Schäden gewährleistet, die zu Hautkrebs führen können. P53 ist eines der Gene, das vor Krebs schützt.

Beispiel:

Nach einem Winter soll die Sonnengewöhnung mit 15 Minuten am ersten Tag beginnen. Bei Verwendung einer Sonnenmilch mit dem LF 6 kann man sich entsprechend länger in der Sonne aufhalten, nämlich 1,5 Stunden. Anschließend darf die Sonnenbestrahlungsdauer um höchstens 30 % pro Tag gesteigert werden.

 

Gebräuchliche Abkürzungen
Deutsche Produkte LF oder LSF (Lichtschutzfaktor für UV-B-Strahlen).
Beim LSF 15 werden bereits 93 % der UV-B-Strahlen gefiltert,
beim LSF 20 sind es schon 96 %,
beim LSF 30 sind es schon 97 %,
beim LSF 50 sind es mit 98 % nur wenig mehr,
beim LSF 100 besteht die Gefahr einen 100 %-igen Schutz zu interpretieren. Den gibt es nicht.
Französische Produkte IP (Indice de Protection)
Amerikanische Produkte SPF (Sun Protection Factor)
Der angegebene Lichtschutzfaktor liegt um etwa ein Drittel höher als der von deutschen, französischen und britischen Produkten. Europäische Produkte sind untereinander vergleichbar.
Britische Produkte UPF (Ultraviolet Protection Factor)

 

Schutzklasseneinteilung von Sonnenschutzmitteln
(UV-A-Strahlung im Spektrum 315-400 nm, UV-B-Strahlung im Spektrum 280-315 nm)
Schutzstufen für wen? wo?
LSF 6 - 10 Basis, Niedrig (low) Hauttyp V + VI
LSF 15 - 25 Mittel (medium) Hauttyp III + IV.
Erwachsene mindestens LSF 20
LSF 30 - 50 Hoch (high) Hauttyp I + II
Kinder mindestens LSF 30
LSF 50+ Sehr hoch (very high) Augen/Lippe/Glatze.
Im Gebirge, auf Schnee, am oder im Wasser
UVA-Schutz Mit diesem Logo gekennzeichnete Produkte schützen in einem ausgewogenen Verhältnis vor UV-A und UV-B-Strahlen..  

 

Hauttypentabelle für Erwachsene
(UV-Schutz-Verordnung - UVSV, Anlage 1 und DIN EN ISO 24444)
Hauttyp*) 😎 I **)
😎 II **) 😎 III 😎 IV 😎 V 😎 VI
Natürliche Hautfarbe sehr hell hell hell bis hellbraun hellbraun, oliv dunkelbraun dunkelbraun bis schwarz
Colorimetrischer ITA°-Wert
(gemäß DIN EN ISO 24444)
> 55° > 41° bis 55° > 28° bis 41° > 10° bis 28° > -30° bis 10° ≤ -30 
Sommersprossen/
Sonnenbrandflecken
sehr häufig häufig selten keine keine keine
Natürliche Haarfarbe rötlich bis rötlich-blond blond bis braun dunkelblond bis braun dunkelbraun dunkelbraun bis schwarz schwarz
Augenfarbe blau, grau blau, grün, grau, braun grau, braun braun bis dunkelbraun dunkelbraun dunkelbraun
Sonnenbrand immer schnell;
keine Bräunung
immer schnell;
minimale Bräunung
 mäßig oft;
allmähliche Bräunung
selten;
gute Bräunung
selten;
starke Bräunung
nie
Bräunung keine kaum bis mäßig fortschreitend schnell und tief keine keine
Erythemwirksame Schwellenbestrahlung (Solarium) 200 Jm-2 250 Jm-2 350 Jm-2 450 Jm-2 800 Jm-2 > 1.000 Jm-2
Eigenschutz (in Minuten) 5 - 10 10 - 20 20 - 30 30 - 40  60 90
*) In Zweifelsfällen soll der Nutzerin oder dem Nutzer empfohlen werden, den Hauttyp ärztlich bestimmen zu lassen.
**) Es wird davon abgeraten, UV-Bestrahlungsgeräte zu kosmetischen Zwecken und für sonstige Anwendungen außerhalb der Heil- oder Zahnheilkunde zu nutzen.

 

👉 Wer tief gebräunt aus dem Urlaub zurückkommt und anschließend gleich wieder (oft täglich) das Solarium aufsucht um die Bräune unbedingt zu erhalten oder sogar noch zu vertiefen, leidet an einer Tanorexie (krankhafte Sonnenexposition). Diese kritiklose Bräunungssucht kann fatale Folgen nach sich ziehen, die von übermäßiger Faltenbildung über krankhafte Hautveränderungen bis hin zum Hautkrebs (malignes Melanom) reicht.

 

+++ Nach einer Empfehlung der Strahlenschutzkommission, soll zur Vermeidung von Hautkrebs die jährliche Anzahl von Sonnenbestrahlungen, hierzu gehören auch Solarienbesuche, weniger als 50 mal betragen. +++ Um Vorbräunen sind Solarienbräunungsgeräte ungeeignet, da diese nicht in der Lage sind, eine ausreichende Lichtschwiele aufzubauen. +++ Die krankhafte Sucht nach Hautbräune durch exzessive Sonnenbäder und Solarienbesuche wird Tanorexie genannt. +++ In den Mittagsstunden (11–15 Uhr) sollte ein Aufenthalt in der Sonne vermieden werden +++ Wer Medikamente einnimmt, sollte im Beipackzettel gezielt nach Empfehlungen zum Sonnenbaden suchen +++ Kinder sollen Sonnenschutzprodukte mit einem LF von mindestens 15 verwenden. +++ Alle Sonnenschutzprodukte müssen großzügig aufgetragen und nach etwa zwei Stunden erneuert werden. +++ Kosmetika die Lavendel- oder Zitronenöl enthalten, können bei starker UV-Strahlung auf der Haut schmutzig-braune Hautflecken hervorrufen. +++ Hemden oder T-Shirts haben einen LSF von 6 bis 9; der Schatten eines Sonnenschirmes bewirkt einen Schutz von etwa LSF 5, UV-Licht geprüfte bis LSF 80 +++ Der Schatten eines Baumes bietet einen Lichtschutzfaktor zwischen 5 und 15. +++ Bei moderater Gewöhnung der Haut an die Sonnenbestrahlung, hat sich nach etwa 3 Wochen ein Eigenschutz aufgebaut, der einem LF 12 entspricht. +++ Am 21. Juni jeden Jahres wird der Aktionstag "Tag des Sonnenschutzes" begangen.


UV-Sonnenschutzkleidung EN 13758-2Von der EU wird bei UV-Schutzkleidung ein Lichtschutzfaktor von mindestens 40 gefordert um vor UV-Strahlung angemessen (bis zu 95 %) geschützt zu sein. Diese Kleidung muss neben einem gelben Logo mit der Standard-Nummer "EN 13758-2" den Schutzfaktor "UPF 40+" (UPF = Ultraviolet Protection Factor) tragen.

Weitere Kennzeichnungsvorschriften sind dem Wortlaut nach folgende Hinweise:

Sorgt für UV-A- + UV-B-Sonnenschutz
Sonnenstrahlung verursacht Hautschäden
Nur bedeckte Flächen sind geschützt
Der von diesem Gegenstand gebotene Schutz kann sich durch ständigen Gebrauch, beim Ausweiten oder im nassen Zustand verringern