ZINNWAREN


Zum Schutz vor gesundheitlichen Schäden hat der Gesetzgeber bereits 1887 im noch heute gültigen Zink-Blei-Gesetz den Bleigehalt für Trink- und Essgeschirr auf maximal 10 % Blei (Pb) begrenzt. Dieser Wert ist aus heutiger Sicht und nach heutigem Kenntnisstand über die Toxizität deutlich zu hoch, so dass altes Trink- und Essgeschirr aus Zinn ausschließlich als Ziergegenstand anzusehen ist. Die derzeit gültige DIN 611-1: 1995 begrenzt den Bleigehalt von Zinngeräten auf maximal 0,25 %.
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Stannum (Sn) |
lateinischer Name für "Zinn". unlegiert: Schmelzpunkt 231,9 °C, Siedepunkt 2.602 °C, Mohshärte 1,8 |
Feinzinn, Reinzinn |
Zinn bester Qualität (üblich sind 95 % Sn-Anteil). Die genannten Begriffe unterliegen allerdings keiner Norm oder Kontrolle. |
Reines Zinn |
Hoher Zinngehalt, ohne Bleizusatz (entspricht DIN EN 611-x) und ist lebensmittelrechtlich daher unbedenklich.
![]() Symbol: Krone und Rose (ehemaliges RAL-Gütezeichen) Seit 1973 ist auch die Kennzeichnung der 2010 wieder aufgelösten Zinngießer-Innung mit dem Handwerkssiegel (zinnerne Kanne auf rotem Grund) anzutreffen. Das Handwerkssiegel garantiert absolute Bleifreiheit. |
Engelsmarke |
![]() ![]() Mit Beginn des 18. Jahrhunderts wird der Erzengel Michael mit Waage als Symbol der Gerechtigkeit verwendet. |
SnSb6Cu2Zinn-Guss-Legierungnach DIN EN 611-1 |
Ungiftige Zinnlegierung für Zinngeschirr wie Teller, Becher, Krug, Kanne oder Besteck. Nach dem Gewicht mindestens 90 % Zinn, 6 % Antimon, 2 % Kupfer |
Sn90-10Zinn-Guss-Legierungnach DIN EN 611-1 |
Ungiftige Zinnlegierung wird für Zinngeschirr wie Teller, Becher, Krug, Kanne oder Besteck verwendet. Nach dem Gewicht mindestens 90 % Zinn, Rest Antimon, Kupfer, Silber, < 0,5 % Blei. |
Britannia-Metall |
Zinn-Antimon-Kupfer-Legierung. |
Bürgersilber |
Zinn, das "Silber" des nichtadeligen Bürgers. |
Bronze |
Kupfer-Zinn-Legierung. |
Glockenbronze |
Für einen ausgesprochen guten Klang sorgt eine Legierung aus 80 % Kupfer und 20 % Zinn. Üblicherweise besteht Glockenbronze aus 20 % bis höchstens 22 % Zinn. |
Zinnfiguren |
Zinnfigurenguss besteht zu 63 % Sn und 37 % Pb. Üblich ist die Darstellung in der "Nürnberger Größe" von 3 cm, die 1924 als internationale Größe anerkannt wurde. |
Zinnpest |
Bei Temperaturen unter 13,2 °C zerfällt reines Zinn allmählich zu grauschwarzem Pulver, der gefürchteten Zinnpest. Je tiefer die Temperatur ist umso schneller verläuft der Zerstörungsvorgang. Bei -33 °C läuft dieser Vorgang am schnellsten ab. 👉
Das sollen auch die Soldaten Napoleons unangenehm zu spüren bekommen haben. Ihre Uniformknöpfe waren aus Zinn und zerfielen während des Russlandfeldzuges 1812 in der russischen Kälte zusehends zu Staub. Legierungen mit Al, Ge, In, Pb, Sb und Bi verhindern das Phänomen Zinnpest. |
Zinngeschrei |
Beim Biegen von reinen Zinnstäben werden die Kristalle aneinander gerieben und erzeugen ein knirschendes Geräusch. |
Alchimistisches Zeichen für Zinn |
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Zinngießen(früher Bleigießen) |
Bei diesem lustigen und geselligen Silvesterbrauch ist Phantasie gefragt. Apfel = Freundschaft, Treue 👉 Bei einem Schattenwurf an eine Wand, wird die Deutungsvielfalt deutlich erhöht. |