AKUPUNKTUR
Nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Akupunktur (lat.: acus = Nadel, pungere = stechen) ein weiteres, in Teilen auch von den Krankenkassen akzeptiertes Therapiegebiet.
Danach ist der menschliche Organismus von einem dichten Netzwerk von Leitbahnen (Meridiane) durchzogen, durch das die Lebensenergie, das Qi (sprich: Tschi), fließt.
Durch das Einstechen von bis zu etwa 16 sterilen Nadeln (erforderlich sind 10 bis 15 Sitzungen) in genau definierte Punkte (in der TCM sind es 386 "neue" Akupunkturpunkte [Triggerpunkte]) auf diesen Meridianen, werden die dicht unter der Haut befindlichen Nerven stimuliert und bewirken unter Beteiligung von freigesetzten Hormonen neben schmerzsenkenden Effekten auch eine Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers. Es folgt die gewünschte Ausbalancierung des ins Ungleichgewicht geraten Energieflusses.
Die Lage- und Einstechtiefe wird in der traditionellen chinesischen Einheit "Cun" angegeben.
Die Angabe "Cun" bezieht sich auf den Patienten und ist daher unterschiedlich lang.
Die Breite des Daumen in Höhe des Endgliedes entspricht 1 Cun, die Breite des Zeige- und Mittelfingers entspricht 1,5 Cun, die Breite von Zeige-, Mittel- und Ringfinger entspricht 2 Cun und die Breite aller Finger entspricht 3 Cun.
A-Diplom (Basisausbildung mit 140 Ausbildungsstunden),
B-Diplom (Vollausbildung mit 350 Ausbildungsstunden),
Zusatzbezeichnung Akupunktur - ZBA (200 Unterrichtsstunden mit Prüfung vor der Ärztekammer)
Herz Meridian HTheart meridian –shoushàoyin xinjing
HT1 jíquán ![]() |
Lungen Meridian LUlung meridian –shoutàiyin fèijing
LU1 zhongfu |
Leber Meridian LRliver meridian –zújuéyin ganjing
LR1 dàdun ![]() |
Dickdarm Meridian LIlarge intestine meridian – shouyángmíng dàchángjing
LI1 shangyáng |
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Dünndarm Meridian SIsmall intestine meridian – shoutàiyáng xiaochángjing
SI1 shàozé |
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Milz Meridian SPspleen meridian – zútàiyin píjing
SP1 yinbái |
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Blasen Meridian BLbladder meridian – zútàiyáng pángguangjing
BL1 jingmíng |
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Nieren Meridian KIkidney meridian – zúshàoyin shènjing
KI1 yongquán |
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Perikard Meridian PCpericardium meridian – shoujuéyin xinbaojing
PC1 tianchí |
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Dreifach Erwärmer-Meridian TEtriple energizer meridian –shoushàoyáng sanjiaojing
TE1 guanchong |
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Magen Meridian STstomach meridian –zúyángmíng wèijing
ST1 chéngqì |
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Gallenblasen Meridian GBgallbladder meridian –zúshàoyáng danjing GB1 tóngziliáo |
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DU Meridian GVgovernor vessel – dumài
GV1 chángqiáng |
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Ren Meridian CVconception vessel –rènmài
CV1 huiyin |
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Extra Meridiane ohne eigene definierte PunkteTV thoroughfare vessel – chongmài |
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48 Extrapunkte EX
head and – neck tóujing (HN = Kopf und Nacken) EX-HN1 sìshéncong
chest and abdomen – xiongfù (CA = Brust und Bauch) EX-CA1 zhigong
back – bèi (B = Rücken) EX-B1 dìngchuan
upper extremities – shàngzhi (UE = obere Extremitäten) EX-UE1 zhoujian
lower extremities – xiàzhi (LE = untere Extremitäten) EX-LE1 kuangu |
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Da die Wirksamkeit der Akupunktur bei Knie- und Kreuzschmerzen gegenüber den schulmedizinischen Therapieverfahren mit Medikamenten und Krankengymnastik überlegen ist, wie die weltweit größte
GERAC-Studie bewies, wurden von den gesetzlichen
Krankenkassen (siehe nachstehende Richtlinie) Akupunkturbehandlungen bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule (LWS) und dem oder den Kniegelenken ab 1.1.2007 in den
Leistungskatalog aufgenommen. Bei anderen Schmerzenarten konnte eine Überlegenheit nicht festgestellt werden.
Einige Krankenkassen beteiligen sich hier allerdings auf freiwilliger
Basis auch an den Akupunktur-Sitzungskosten mit anderen Krankheitsbildern. Eine entsprechende Anfrage schafft Klarheit.
Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zu Untersuchungs- und Behandlungsmethoden der vertragsärztlichen Versorgung i. d. F. vom 17. Januar 2006
Anlage I: Anerkannte Untersuchungs- oder Behandlungsmethoden
12. Körperakupunktur mit Nadeln ohne elektrische Stimulation bei chronisch schmerzkranken Patienten wird für folgende Indikationen zugelassen:
§ 1 Zugelassene Indikationen
1. Chronische Schmerzen der Lendenwirbelsäule, die seit mindestens 6 Monaten bestehen und gegebenenfalls nichtsegmental bis maximal zum Kniegelenk ausstrahlen (pseudoradikulärer Schmerz),
- mit jeweils bis zu 10 Sitzungen innerhalb von maximal 6 Wochen und in begründeten Ausnahmefällen bis zu 15 Sitzungen innerhalb von maximal 12 Wochen, jeweils mindestens 30 Minuten Dauer, mit jeweils 14-20 Nadeln;
2. Chronische Schmerzen in mindestens einem Kniegelenk durch Gonarthrose, die seit mindestens 6 Monaten bestehen,
- mit jeweils bis zu 10 Sitzungen innerhalb von maximal 6 Wochen und in begründeten Ausnahmefällen bis zu 15 Sitzungen innerhalb von maximal 12 Wochen, jeweils mindestens 30 Minuten Dauer, mit jeweils 7-15 Nadeln je behandeltem Knie.
Eine erneute Behandlung kann frühestens 12 Monate nach Abschluss einer Akupunkturbehandlung erfolgen.
"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"