SCHMERZSKALA
Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer empfinden Schmerzen unterschiedlich und für Schmerzen bei bestimmten Erkrankungen oder Verletzungen gibt keine allgemein gültigen Regeln bezüglich der Schmerzintensität.
Um medizinischem Personal oder Pflegepersonal die Bewertung der Schmerzintensität von Patienten zu ermöglichen, wurden unterschiedliche Schmerzskalen entwickelt, die geeignet sind, eine Therapieeinleitung als auch Therapieüberwachung bei Schmerzpatienten deutlich zu erleichtern.
Beobachtung | Bewertung | Punkte |
---|---|---|
Weinen | Gar nicht Stöhnen, Jammern, Wimmern Schreien |
0 1 2 |
Gesichtsausdruck | Entspannt, lächelnd Mund verzerrt Mund und Augen grimassieren |
0 1 2 |
Rumpfhaltung | neutral unstet Aufbäumen, Krümmen |
0 1 2 |
Beinhaltung | Neutral Strampelnd, tretend An den Körper gezogen |
0 1 2 |
Motorische Unruhe | Nicht vorhanden Mäßig Ruhelos |
0 1 2 |
Summe Punkte (Schmerzbehandlung ab 4 Punkte) |
Die 3 Behandlungsstufen der WHO zur Schmertherapie
Der Schmerz-Stufenplan (WHO’s pain ladder) wurde ursprünglich von der WHO für Tumorschmerzen entwickelt und gilt inzwischen als generelle Orientierung bei der Therapie chronischer Schmerzen.
Stufe3
Stärkste Schmerzen
Starke Opioide
(Morphin, Oxycodon, Methadon, Hydromorphon, Buprenorp)
± Nicht-Opioide)
± unterstützende Maßnahmen
Stufe 2
Mittlere bis starke Schmerzen
Schwache Opioide (Codein)
± Nicht-Opioide
± unterstützende Maßnahmen
Stufe 1
Leichte bis mittlere Schmerzen
Nicht-Opioide (Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS))
± unterstützende Maßnahmen
Zur Schmerzbehandlung werden häufig Medikamente der Gruppe Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verordnet. Diese beliebten Schmerzmittel können bei zu hoher Dosierung oder zu langer Einnahmedauer besonders bei älteren Personen zu kardiovaskulären (Herzinfarkt) und gastrointestinalen Risiken (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm) und Komplikationen führen.
In der PRISCUS-Liste potentiell inadäquater Medikamente (PIM) werden ungeeignete Medikamente und Nebenwirkungsprofile verschiedener Arzneistoffe für Klinik und Hausärzte aufgeführt.
Daher ist es für die Hausarztpraxis wichtig zu wissen, welche weiteren Arzneien von Ärzten anderer Fachgebiete verordnet werden und welche rezeptfreien Arzneien (OTC-Arzneien zur Selbstmedikation) und Nahrungsergänzungsmittel (oft hoch dosiert!) zusätzlich eingenommen werden. Ein von Arzt oder Apotheke erstellter aktueller und vollständiger Medikamentenplan kann hier sehr hilfreich sein.
"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"