CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


SCHÖNHEITSFLECK - MOUCHE

Es waren beziehungsweise sind Marilyn Monroes, Madonnas oder Cindy Crawfords Markenzeichen. Die Rede ist von natürlichen Pigmentflecken der Haut, den Muttermalen, Leberflecken und den künstlich angebrachten Muttermalen.

 

Um von den verbleibenden Narben der Pocken abzulenken, wurden diese zur Zeit der großen Pockenepidemien (in Deutschland zuletzt 1871-1873) mit kleinen Pflästerchen in Form von Sternchen oder Herzen auf die Haut geklebt.

In der Folgezeit entwickelten sie sich als kosmetische Schönheitsmale und wurden nunmehr aufgeklebt oder werden in Form eines einfachen schwarzen Punktes mit Kajal (Mischung aus Antimon und Ruß) aufgetupft.

 

Es hat sich sogar eine symbolische Sprache der Schönheitsflecken gebildet.
So wurde mit einem Schönheitsfleck auf der linken Wange signalisiert, ich bin noch zu haben, während mit einem Fleck auf der rechten Wange angezeigt wurde, ich bin schon vergeben. Ein Fleck in Lippennähe signalisierte Flirtbereitschaft, ein Schönheitsfleck in Augennähe galt als Zeichen feuriger Leidenschaft.

 

Sprache der Mouches

Kleiner Exkurs ins 17. bis 18. Jahrhundert nach Frankreich.

Mouches

Dort hatte sich seinerzeit ein Mouches-Code entwickelt. Kleine Stoffpunkte (rund, oval oder in Form von Sternen, Mond, Halbmond, Blumen oder Tiere) wurden auf die Haut von Gesicht, Hals und Dekolleté geklebt. Manchmal waren es auch mehr als nur eine "Mücke", so die Bedeutung von "Mouche".

Mouches waren nicht nur Mode-Accessoires, sondern wurden auch gezielt platziert um Stimmungen auszudrücken und hatten je nach Position der aufgetragenen Punkte folgende Bedeutungen:


Auf der Stirn: Ich bin majestätisch;
In Nähe der Augen: Ich bin leidenschaftlich;
Auf der Nase: Ich bin frech, ohne Skrupel;
Auf der Seite des Mundes: Ich bin kokett;
Über den Lippen: Ich bin bereit zum flirten;
Auf der rechten Wange: Ich bin vergeben/verheiratet;
Auf der linken Wange: Ich bin offen für Vorschläge;
In einer Lachfalte: Ich bin verspielt;
Vor der Unterlippe: Ich bin diskret;
Auf dem Kinn: Ich kann ein Geheimnis bewahren;
Auf dem Busen: Ich bin großzügig;

 

Da natürliche Muttermale auch entarten können, siehe hierzu auch unter dem Stichwort Link UV-INDEX (UV-I).

 

Auch an der Schurz (Schürze) sollt ihr sie erkennen.₪

Dirmdelschleife, rechts getragen Wird zu einem festlichen Kleid oder Dirndl ein vorne links gebundener Schurz -------φ-- getragen, so signalisiert die Trägerin, dass sie ledig ist - die vorne rechts gebundenen Bänder --φ------- werden von verheirateten Frauen getragen.
Bindet die Dirndlträgerin die Bänder vorne in der Mitte zusammen -----φ----- , so wird damit Jungfräulichkeit signalisiert. Ein hinten zusammengebundener Dirndlschurz ------------ deutet auf eine verwitwete Trägerin hin.

 


 

Und jetzt noch ein kleiner Ausflug in fernöstliche Gefilde.
Von den Hindus auf der Stirn getragene Segenszeichen, meistens als roter Punkt, manchmal auch waagerechte oder senkrechte Striche, werden Tilikas oder Tikas genannt.

 

Bindis

 

Die abgewandelte Form, das Bindi (in der Bedeutung von Tropfen oder Punkt), hat mittlerweile nur noch modischen Charakter und wird von Frauen auf die Stirn geklebt, manchmal auch noch gemalt.

Traditionell wird von verheirateten Frauen ein roter Punkt bevorzugt. Unverheiratete Frauen, aber auch Kinder, tragen eher schmuckvoll dekorierte Bindis in Form von Tränen, Quadraten, Flammen, Ornamenten, der Sonne, Tieren und vielen mehr an denen in der Regel symbolische Eigenschaften geknüpft sind.