CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


HÖRSCHÄDIGUNG – GRADE

Eine beginnende Schwerhörigkeit (Hypakusis) ist oft daran zu bemerken, dass ein Familienmitglied, in der Regel das älteste, ständig das Radio- oder Fernsehgerät lauter stellt oder die Türglocke nicht mehr hört. Betroffene fordern oft ihre Mitmenschen auf, lauter zu sprechen oder nicht zu nuscheln. Auch auffallend wiederholtes Nachfragen ist ein Indiz für eine nachlassende Hörfähigkeit.
Neben genetischer, altersbedingter (ab ca. 50. Lebensjahr) und krankheitsverursachender Schwerhörigkeit ist Umweltlärm (Straßenlärm, Arbeitsplatzlärm [Lärmschwerhörigkeit ist die häufigste anerkannte Berufskrankheit]) als auch Sucht- und Genussmittelmissbrauch in vielen Fällen vermeidbarer Auslöser. Allein in Deutschland gibt es 15 Millionen Hörbeeinträchtigte.

Bei nachlassender Hörfähigkeit sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der einem Hörtest (Tonaudiometrie) mit unterschiedlichen Frequenzen (gemessen wird in der Einheit Hertz "Hz") an beiden Ohren durchführt und die vorliegende Beeinträchtigung bestimmt. Aufgrund der bestehenden Höreinbuße wird entschieden, ob ein Hörgerät die Hörleistung verbessert. In der Regel ist mit einer deutlichen Verbesserung des Hörvermögens zu rechnen und die zuvor bestandenen Einbußen an Lebensqualität werden deutlich reduziert.

Bei einer hochgradigen Hörbeeinträchtigung sind Hörgeräte nicht mehr ausreichend und es muss, um kommunizieren und verstehen zu können, die Sprache zusätzlich mit Gebärdensprache und/oder dem Fingeralphabet visualisiert werden.

 

Grade der Hörbeeinträchtigung (WHO-Einteilung)
Grad der Hörschädigung Hörverlust in Dezibel
(besseres Ohr)
Hörleistung Empfelung
0 − Keine Beeinträchtigung ≤ 25 dB Keine oder sehr gering Hörprobleme. Fähig Flüstern zu hören.  
1 − Geringe Beeinträchtigung 26 - 40 dB Fähig zu hören und mit normaler Stimme gesprochene Wörter in 1 Meter Entfernung zu wiederholen. Beratung. Hörgerät kann erforderlich sein.
2 − Mittlere Beeinträchtigung 41 - 60 dB Fähig zu hören und mit gehobener Stimme gesprochene Wörter in 1 Meter Entfernung zu wiederholen. Hörgerät wird normalerweise empfohlen.
3 − Starke Beeinträchtigung 61 -80 dB Kann einige Wörter hören, wenn diese ins bessere Ohr geschrien werden. Hörgerät wird benötigt. Wenn kein Hörgerät verfügbar ist, sollte Lippenlesen und Zeichensprache gelernt werden.
4 − Hochgradige Beeinträchtigung ≥ 81 dB Unfähig zu hören, auch eine geschriene Stimme. Hörgeräte können helfen, Wörter zu verstehen. Zusätzliche Unterstürtzung erforderlich. Lippenlesen und manchmal Zeichensprache unerlässlich.
Die Grade 2, 3 und 4 werden als Beeinträchtigung der Hörbehinderung klassifiziert.
Die audiometrischen ISO-Werte sind Durchschnittswerte, die bei den Frequenzen 500 Hz, 1.000 Hz, 2.000 Hz und 4.000 Hz ermittelt werden.

 

In welchen Frequenzbereichen können Mensch und Tier hören?
440 Hz Standard-Kammerton A oder Normalton ( bzw. a′ = eingestrichenes a)
16 Hz bis 20.000 Hz normaler Hörbereich eines Kindes
16 Hz bis 18.000 Hz normaler Hörbereich eines Jugendlichen
16 Hz bis 12.000 Hz normaler Hörbereich eines Erwachsenen
16 Hz bis 5.000 Hz normaler Hörbereich eines alten Menschen
< 16 Hz Infraschall (Erdbeben, Kommunikation zwischen Elefanten)
20 kHz bis 10 GHz Ultraschall (medizinische Anwendungen)
> 10 GHz Hyperschall
500 Hz bis 4.000 Hz menschlicher Sprachbereich
15 Hz bis 50.000 Hz Hörbereich von Hunden
60 Hz bis 65.000 Hz Hörbereich von Katzen
16.000 Hz bis 25.000 Hz Galtonpfeife (Hundepfeife)
1 Hz bis 120.000 Hz Fledermaus

 

Berechnungen von Frequenzen und Wellenlängen im Medium Luft bei 20 °C = 343,2 m/s.

Formel: Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit / Frequenz      λ = c / 𝑓



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👉 Hörgeschädigte mit einem Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 % bekommen einen Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen "RF" für "Rundfunk". Damit werden sie auf Antrag von der Rundfunkbeitragspflicht befreit. Einige Telekommunikationsunternehmen sehen auch Vergünstigungen bei den Telefongebühren vor.

 

Link Induktive Höranlagen
Link Lärmskala
Link Tinnitusgrade

"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"