dB(A) - LAUTSTÄRKEN/LÄRM
Die bei einer Schallwelle auftretenden periodischen Druckschwankungen werden vom menschlichen Ohr als Schalldruck wahrgenommen. Der Bewertungsmaßstab hierfür ist der entfernungsabhängige Schall(druck)pegel in der Einheit Dezibel (dB).
Zusätzlich wird das Hörempfinden auch durch unterschiedliche Frequenzen beeinflusst. Bei der Bestimmung des Schalldruckpegels, wird bei der technischen Messvorrichtung ein Filter (A) vorgeschaltet, der die anatomischen Eigenschaften des menschlichen Ohres nachempfinden soll. Der so in praxisgerechter Entfernung gemessene und bewertete Schalldruckpegel wird mit der logarithmischen Einheit dB(A) wiedergegeben. Um einen Schall wahrzunehmen, ist ein Medium wie Luft Voraussetzung. Auf dem atmosphärenlosen Mond herrscht somit absolute Stille (die in sehr geringer Masse vorhandene Mondatmosphäre wird Exosphäre genannt).
In der Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch Lärm und Vibrationen (Lärm- und Vibrationsschutz-Arbeitsschutzverordnung - LärmVibrationsArbSchV) i.d.F. vom 06.03.2007 wird der untere Auslösewert, bei dem Gehörschutz bereitgestellt werden muss, auf 80 dB(A) festgelegt. Ab 85 dB(A) besteht Gehörschutz-Tragepflicht und es sind weitere Vorkehrungen zum Schutz des Beschäftigten zu treffen.
Die VDI-Richtlinie 2058 und die TA Lärm sehen folgende Immissionsrichtwerte vor: | ||
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6 bis 22 Uhr | 22 bis 6 Uhr | |
In Industriegebieten | bis 70 dB(A) | bis 70 dB(A) |
In Gewerbegebieten | 65 dB(A) | 50 dB(A) |
In Kerngebieten, Dorf- und Mischgebieten | 60 dB(A) | 45 dB(A) |
In allgemeine Wohn- und Kleinsiedlungsgebieten | 55 dB(A) | 40 dB(A) |
In reinen Wohngebieten | 50 dB(A) | 35 dB(A) |
In Kurgebieten, für Krankenhäuser und Pflegeanstalten | 45 dB(A) | 35 dB(A) |
Und was sagt der Gesetzgeber zu Nachbarschaftslärm? |
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Grundsätzlich gilt die Einhaltung der Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr und ganztägig an Sonn- und Feiertagen. Aufgrund länder- oder gemeindespezifischer Sonderfälle können abweichende Zeiten
generell oder von Fall zu Fall zugelassen werden. Es werden von gesetzlicher oder kommunaler Seite jedoch keine Dezibel-Vorgaben gemacht; es wird vielmehr von erheblicher Belästigung gesprochen. Hintergrund
ist, dass beispielsweise in einem hellhörigen Haus eine laute Unterhaltung vom Nachbarn deutlich wahrgenommen wird und als Belästigung empfunden wird, die in einem gut schallisolierten Haus kaum oder gar
nicht wahrgenommen wird. Hier sollten gegebenenfalls auch die Regelungen der Hausordnung eingesehen und beachtet werden. Und dann hält sich da noch das hartnäckige Gerücht, man könne einmal im Jahr (andere meinen sogar einmal im Monat) diese 22-Uhr-Grenze überschreiten. Das ist ein Irrtum. Ob ein Sommerfest, Geburtstagsfeier oder an Silvester (für das Abbrennen von Feuerwerk gelten Sonderregelungen), auch hier gilt die Nachtruhe ab 22 Uhr. Sollte die Nachtruhe mal nicht eingehalten werden können, hilft in den meisten Fällen ein persönliches Gespräch mit den betroffenen Nachbarn und der Bitte um Nachsicht. |
Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (OWiG) § 117 Unzulässiger Lärm(1) Ordnungswidrig handelt, wer ohne berechtigten Anlass oder in einem unzulässigen oder nach den Umständen vermeidbaren Ausmaß Lärm erregt, der geeignet ist, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen oder die Gesundheit eines anderen zu schädigen.(2) Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu fünftausend Euro geahndet werden, wenn die Handlung nicht nach anderen Vorschriften geahndet werden kann. |
Die Lautstärkeleistung von Hi-Fi-Anlagen, CD-Playern, PC-Lautsprecherboxen oder ähnlichen elektroakustischen Tonwiedergabegeräten wird in unterschiedlichen Ausgangsleistungsangaben vorgenommen.
Von einer Sinusleistung wird gesprochen, wenn die Dauertonleistung (Beispiel: 80 Watt) eines Wiedergabegerätes beschrieben wird.
Hingegen ist die Musikleistung (Beispiel: 120 Watt) nur für einen kurzen Zeitraum erreichbar, ohne dass die Verstärkereinheit oder der Lautsprecher Schaden nimmt.
Eine Ausgangsleistung die in PMPO (Peak Music Power Output » Spitzenmusikleistung) angegeben wird, übertrifft die Sinusleistung, die nach genormten Vorgaben ermittelt wird, oft um ein Vielfaches.
So sind im Handel handflächengroße PC-Lautsprecher mit einer Wiedergabeleistung von bis zu 1.000 Watt PMPO anzutreffen. Es wird aus werbestrategischen Gründen allerdings verschwiegen, dass diese Spitzenwerte nur für den Bruchteil einer Sekunde erreicht werden können und um den Aussagewert zu erreichen mit Zahlen und Werten nur so jongliert wird.
Aussagefähiger ist der RMS-Pegelwert (Root Mean Square » quadratischer Mittelwert). Dieser Wert entspricht der Durchschnittsbelastung einer Anlage und kommt der empfundenen Lautstärke am nächsten.
Letztendlich sollte jedoch immer der Klangeindruck für eine Kaufentscheidung ausschlaggebend sein. Denn weder PMPO noch RMS noch Watt geben hierüber Auskunft.
dB(A) | Geräuschquellen in üblicher Hörentfernung und mögliche gesundheitliche Auswirkungen | |
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0 | Hörschwelle | |
10 | Blätterrauschen, normales Atmen, subjektive Tinnituswahrnehmung. | |
20 | Flüstern, ruhiges Zimmer, Rundfunkstudio, ruhiger Garten. | |
25 | Grenzwert für gewerblichen Arbeitslärm in der Nacht. | |
30 | Nebenstraßengeräusche. Kühlschrankbrummen. | |
35 | Obere zulässige Grenze der Nachtgeräusche in Wohngebieten. | |
40 | Leise Unterhaltung. Schlafstörungen treten auf. Lern- und Konzentrationsstörungen möglich. Geschirrspülmaschine. | |
45 | Obere zulässige Grenze der Tagesgeräusche in Wohngebieten. Waschmachine. | |
50 | Normale Unterhaltung, Zimmerlautstärke. | |
60 ◄ | 🔉 Stressgrenze. Laute Unterhaltung. Walkman, MP3-Player (Pegelbegrenzung) . | |
65 | Beginn der Schädigung des vegetativen Nervensystems Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. (Das BGA schätzt, dass 2 % aller Herzinfarkte auf das Konto Verkehrslärm gehen) Höchstwert für Geräusche von Schiffen, ausgenommen beim Umschlag, in einem seitlichen Abstand von 25 m von der Bordwand. |
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70 | Bürolärm, Haushaltslärm. | |
75 | Fahrradglocke (genormte Mindestlautstärke). Höchstwert für das Fahrgeräusch von stillliegenden Schiffen in einem seitlichen Abstand von 25 m von der Bordwand. |
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80 | Starker Straßenlärm, Staubsauger, Stereoanlage, Schreien, Kinderlärm. Grenzwert für ohrnahes Spielzeug nach DIN EN 71-1. | |
85 | Gehörschutz im gewerblichen Arbeitsbereich vorgeschrieben Allgemein gilt ein Schallpegel von 85 - 90 dB(A), dem jemand über einen Zeitraum von
mehreren Jahren ausgesetzt ist als Auslösepegel für Lärmschwerhörigkeit. Haartrockner. Mixer. Zum Schutz vor Hörschäden sollen seit 1.1.2012 die Lautstärkepegel der über Kopfhörer betriebenen Musikabspielgeräte auf 85 dB(A) begrenzt sein. Kurzzeitige Überschreitungen bis zu 100 dB(A) sind möglich, sofern ein Warnhinweis in regelmäßigen Abständen auf die mögliche Hörschädigung hinweist. Mindestsignalpegel von Rauchmeldern. Hinweis! Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) empfiehlt eine Schallbelastung von 85 dB(A) an maximal 2.400 Minuten in der Woche. |
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88 | Umweltfreundliche Rasenmäher (Info: In Wohngebieten dürfen Gartengeräte entsprechend der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung nur werktags in der Zeit von 7 Uhr bis 20 Uhr betrieben werden - in einigen Gemeinden dürfen leise Rasenmäher unter 88 db(A) auch bis 22 Uhr betrieben werden. Ausnahmen: Laubbläser, Laubsammler, Heckenscheren, Freischneider, Grastrimmer/Graskantenschneider nur von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, sofern diese nicht das EU-Umweltzeichen tragen. Der Einsatz dieser Geräte im Privatbereich unterliegt teilweise anderen Nutzungszeiten in Abhängigkeit von der Lärmverordnung der betreffenden Gemeinde. | |
90 | Autohupen, LKW-Fahrgeräusch, Schnarchgeräusch. | |
95 | Empfohlene Pegelbegrenzung zum Schutz vor Gehörschäden in Diskotheken, bei Musikveranstaltungen und bei Geräten mit Ohrhörern (AVLS = automatic volume limiting system - automatische Lautstärkebegrenzung) zwecks Haftungsbegrenzung im Schadensfall | |
100 | Motorrad, Kreissäge, Presslufthammer, Diskomusik, Rockkonzert, Oktoberfestzelt 90 bis 105 dB(A) Schalldruckpegelbegrenzung bei Kopfhörern nach DIN EN 50332 | |
115 | Kinderspielzeug in Ohrnähe (z. B. Rasseln, elektronische Geräuscheffekte). | |
120 | Flugzeug in geringer Entfernung, Schreirekord, Techno-Disko, Vuvuzela (südafrikanische Tröte). Schiedsrichter-Pfeife direkt am Ohr [120 - 130 db(A)] und in 25 cm Entfernung [108 db(A)]. |
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130 ◄ | 🔊 Schmerzschwelle - Gehörschädigung möglich.
Tinnitusgrade. Düsenflugzeug in geringer Entfernung, Sirene in 20 m Entfernung. Druckluftbetriebene Power-Fanfare. |
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135 | Luftgewehr in Ohrnähe. | |
140 | Gewehrschuss in Ohrnähe, Raketenstart. EU-Grenzwert zum Schutz vor Gehörschäden. | |
150 | Die akustische Waffe LRAD. Taubheit bei längerer Einwirkung. | |
160 | Geschützknall -Trommelfell kann platzen-. Knall bei einer Airbag-Entfaltung. Sehr laute Schallimpulse über 150 db(A) von weniger als 3 ms führen zum Knalltrauma. Die Folge ist oft eine Tinnitusauslösung, ein Hörsturz oder eine bleibende Innennohrschwerhörigkeit im hohen 4.000-Hertz-Frequenzbereich. Bei einem Explosionstrauma (Schalleinwirkungszeit mehr als 3 ms) wird häufig das Trommelfell geschädigt. |
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170 | Bundeswehrgewehr G 3 in Ohrnähe 168 dB(A), Pistole P1 171 dB(A) (Quelle: Das Gutachten des Hals-Nasen-Ohren-Arztes, Harald Feldmann, Georg Thieme Verlag, 2006). Ohrfeige aufs Ohr. |
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180 | Knall einer Kinderspielzeugpistole in Ohrnähe, Blauwal 188 dB(A). | |
190 | Innere Verletzungen, Hautverbrennungen, Tod wahrscheinlich. | |
194 | Höchstmöglicher Schalldruck, der nicht überschritten werden kann, da der Atmosphärendruck von 1 bar erreicht wird. |
Die Verdoppelung einer Lärmquelle (z. B. von 20 auf 40 PKWs) verursacht hingegen eine Zunahme des Schalldruckpegels um 3 dB(A)