DEKUBITUS - KLASSIFIKATION
Sowohl bettlägerige Krankenhauspatienten, ambulant Gepflegte, Alten- und Pflegeheimbewohner sowie andere bewegungseingeschränkte Personen (Rollstuhlfahrer) gehören zum gefährdeten Personenkreis für Druckgeschwüre, fachsprachlich Dekubitus genannt. Druckgeschwüre entstehen unter anderem durch längere Druckeinwirkungen auf die Haut, besonders über Knochenvorsprüngen und lösen Entzündungen bis in tiefer liegende Gewebsschichten aus. Werden Druckgeschwüre nicht rechtzeitig erkannt oder unzureichend therapiert, sind Gewebszerstörungen die Folge. Die infizierten Areale sind nicht nur schmerzhaft und übel riechend, Betroffene haben auch Angst und neigen zu Depressionen.
Diabetiker und Pflegebedürftige, die daheim gepflegt werden, sollten selbst oder durch Angehörige ihren Körper regelmäßig nach Druckstellen (Hautrötung, nicht wegdrückbare Rötung, verfärbte Haut, Blasen, Abschürfungen) inspizieren lassen.
Schweregrad | Beschreibung |
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Grad I | Umschriebene Rötung der intakten Haut, die nach 2-stündiger Entlastung nicht verschwunden ist. |
Grad II | Schädigung oder Blasenbildung in den obersten Hautschichten. |
Grad III | Schädigung aller Gewebeschichten mit sichtbaren Anteilen von Muskeln, Sehnen und/oder Fettgewebe. |
Grad IV | Beteiligung von Knochenhaut und/oder Knochen im Sinne einer Entzündung (Osteomyelitis) |
Fotosammlung zur Gradeinteilung |
Stadium | Beschreibung |
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A | Saubere Wunde, Gewebsneubildung (Granulation), keine Nekrosen [abgestorbenes Gewebe] |
B | Wunde schmierig belegt, Reste abgestorbenen Gewebes, keine Entzündungszeichen des umgebenden Gewebes. |
C | Wie B mit Entzündung des umgebenden Gewebes und/oder Allgemeininfektion (Sepsis). |
Um Risikopersonen rechtzeitig zu erkennen, stehen zahlreiche Erfassungs-Skalen mit unterschiedlichen Kategorien bezüglich Anzahl und Bezeichnung zur Verfügung, die eher zur Verwirrung als zu einer einheitlichen Dekubitusrisiko-Erfassung beitragen.
Neben der erweiterten Norton-Skala (nachfolgend wird diese exemplarisch wiedergegeben), werden in diesem Zusammenhang oft noch die Braden-, Medley- Waterlow-Skala sowie die Pressure Sore Prediction Scale (PSPS) genannt.
Wird eine Person nach standardisierter oder nicht standardisierter Risikobeurteilung als gefährdet identifiziert, sind vom Pflegepersonal umgehend prophylaktische Maßnahmen einzuleiten und in der Folgezeit planmäßig zu überwachen und dem Gefährdungsgrad entsprechend anzupassen. Eine Gesundheitsverschlechterung ist immer Anlass zu einer Neubeurteilung.
> 25 Punkte: Keine prophylaktischen Maßnahmen erforderlich;
25-20 Punkte: mittleres Risiko;
19-15 Punkte: hohes Risiko (Umlagerung etwa alle 2 bis 4 Stunden, je nach Unterlage);
14-09 Punkte: sehr hohes Risiko (Lagerung auf speziellen Dekubitusmatratzen)
Hinweis! Je nach Informationsquelle werden unterschiedliche, leicht abweichende Einteilungen, vorgenommen.
Bewegungslos immer auf der gleichen Stelle schlafen, würde je nach Härte der Schlafunterlage irgendwann zu Druckstellen führen, da das Gewicht der aufliegenden Körperteile das Blut an diesen Stellen verdrängt, was wiederum zu Sauerstoff- und Nähstoffmangel führt. Eine Unterversorgung würde bei längerer Druckeinwirkung zum Absterben der Haut und zu Druckgeschwüren führen.
Gesunde nehmen im Schlaf, außer in der REM-Phase (man träumt), unbewusst mehrere Positionswechsel vor und vermeiden dadurch dieses unangenehme Phänomen.
"Alle Angaben auf dieser Seite dienen nur der allgemeinen Information und nicht der Selbstdiagnose, geben keine Therapieempfehlungen und ersetzen nicht den Arztbesuch!"