CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


SEEGANG-SKALA

oder auch Petersen-Skala genannt. Diese wurde 1939 von Kapitän Petersen eingeführt und lehnt sich an die Beaufortskala (Windstärken) an.
Diese visuellen Schätzungen werden bei entsprechend technischer Voraussetzung heutzutage durch die Angabe der Seegangsparameter ergänzt oder ersetzt. Hierzu gehört unter anderem die flächenhafte Messung der vom Seegang hervorgerufenen Modulation der Radarrückstreuung der Wasseroberfläche.

Seegang ist vor allem auf Passagierschiffen ein Problem, denn dort sind viele Reisende zusammen auf engem Raum. Hohen Wellengang auf längeren Kreuzfahrten kann man am besten in Kabinen in der Schiffsmitte ertragen, da dort die Schiffsbewegungen weniger spürbar sind. Es gilt, die Wellenbewegungen abzumildern, damit möglichst wenig Passagiere an Seekrankheit leiden. Zu diesem Zweck werden heutzutage Stabilisatoren seitlich im Rumpf versenkt eingebaut. Sie klappen bei Bedarf wie Flugzeugflügel heraus und mildern die Wellenbewegungen deutlich ab. Doch auch ihre Wirkung hängt von der Art der Wellen, der Wellenrichtung und -höhe, dem Abstand der Wellen zueinander, Wind usw. ab.

Stufe Benennung Beschreibung Wellenlänge Wellenhöhe Windstärke
(Beaufort)
0 Spiegelglatte See Spiegelglatte See - - 0
1 Gekräuselte ruhige See Kleine Kräuselwellen ohne Schaumkämme bis 5 m bis ¼ m 1
2 Schwach bewegte See Kämme beginnen sich zu brechen, vereinzelte Schaumköpfe bis 25 m bis 1 m 2–3
3 Leicht bewegte See

Häufigeres Auftreten der weißen Schaumköpfe, aber noch kleine Wellen

bis 50 m bis 2 m 4
4 Mäßig bewegte See Mäßige Wellen und überall weiße Schaumkämme bis 75 m bis 4 m 5
5 Grober Seegang Schon große Wellen, deren Kämme sich brechen und Schaumflächen hinterlassen bis 100 m bis 6 m 6
6 Sehr grober Seegang Wellen türmen sich, der weiße Schaum bildet Streifen in Windrichtung bis 135 m bis 7 m 7
7 Hoher Seegang Hohe Wellenberge mit dichten Schaumstreifen; See beginnt zu "rollen" bis 200 m bis 10 m 8–9
8 Sehr hoher Seegang Sehr hohe Wellenberge; lange überbrechende Kämme; Gischt beeinträchtigt die Sicht bis 250 m bis 12 m 10
9 Schwerer Seegang Schaum und Gischt erfüllen die Luft; See weiß; keine Fernsicht mehr > 250 m > 12 m > 10

 

👉 Die in Ozeanen durch Seebeben oder Vulkanausbrüche ausgelösten Tsunamis (japanisch: tsu nami = lange Welle im Hafen) sind für deren katastrophalen Schäden in Ufernähe berüchtigt. Die auf dem offenen Meer kaum wahrnehmbare Wasserwelle mit einer Wellenlänge von etwa 100 km, breitet sich mit bis zu 700 km/h aus und türmt sich mit abnehmender Wassertiefe in Ufernähe auf 10 bis 30 m Höhe auf.

👉 Und welches Phänomen verbirgt sich hinter den Drei Schwestern? Hierunter versteht der Seemann eine besondere gefürchtete Art von Monsterwellen. Drei schnell aufeinander folgende Wellen überrollen ein Schiff förmlich, weil es nur schwer oder nicht mehr in der Lage ist, in den Wellentälern den nötigen Auftrieb zu entwickeln, um den folgenden Wellenbergen emporzuklettern.