SCHUTZHANDSCHUHE 

Im Alltags- und Berufsleben gehören Schnitt-, Stich-, Brand-, Schürf- oder Quetschungsverletzungen an den Händen mit zu den häufigsten Unfall- und Gesundheitsrisiken. Um gegenüber den unterschiedlichen Risiken einen optimalen Schutz zu bieten, werden Schutzhandschuhe mit entsprechenden Schutzeigenschaften bei beruflichen Tätigkeiten vorgeschrieben. Je nach Einsatzbereich, werden bestimmte Schutzanforderungen vorausgesetzt.

Schutzhandschuhe werden mit entsprechenden Piktogrammen versehen (siehe untenstehende Übersicht), die mit einer Kennzeichnung über Leistungsstufen von "X" für ungeprüft über "1" mit geringem Schutz und bis zu "5" mit hohem Schutz ergänzt werden.

Schutzhandschuhe werden in 3 PSA- Kategorien unterteilt (PSA = Persönliche Schutzausrüstung):

Kategorie 1 (Cat. I)  Geringe Risiken. Erfüllt nur geringe Schutzanforderungen. z. B. Garten- oder Spülhandschuhe.

Kategorie 2 (Cat. II)  Mittlere Risiken. Bietet z. B. Schutz vor mechanischen Gefährdungen.

Kategorie 3 (Cat. III) Hohe Risiken. Bietet Schutz vor irreversiblen Schäden und tödlichen Gefahren.

	Schutz vor mechanischen Risiken
	Leistungsstufe	1	2	3	4	5
		Je höher die Zahl, umso besser der Schutz.
	1. Abriebfestigkeit (Anzahl Zyklen)	100	500	2.000	8.000	-
	2. Schnittfestigkeit (Coup-Test. Index)	1.2	2.5	5.0	10.0	20.0
	3. Weiterreißfestigkeit (n Newton)	10	25	50	75	-
	4. Durchstichfestigkeit (in Newton)	20	60	100	150	-
	5. Leistungsstufe gemäß EN ISO 13997	A	B	C	D	E	F
	(TDM-Test: Schnittfestigkeit in Newton)	2	5	10	15	22	30
	6. Stoßschutz (bestanden)	P	P	P	P	P	P

Erläuterungen: Bei der Leistungsstufe 4 sind beispielsweise 8.000 Scheuertouren mit einem Martindale-Scheuerprüfgerät erforderlich um einen Testhandschuh durchzuscheuern; oder bei einer Durchstichfestigkeit der Stufe 3 ist die Kraft von 100 Newton erforderlich um mit einer standardisierten Testspitze einen Prüfhandschuh zu durchstoßen.

EN 420	Informationsbroschüre beachten	Beachtung der Herstellerinformation (Gebrauchsanleitung) für den bestimmungsgemäßen Gebrauch. Hinweise zu Reinigung und Alterung. Hinweis! Beschädigte Schutzhandschuhe dürfen nicht verwendet oder weiterverwendet werden.
EN 388   3X43FP	Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken Beispiel: 3X43FP	1 bis 4 Abriebfestigkeit (Anzahl der Zyklen) 1 bis 5 Schnittfestigkeit (Faktor) 1 bis 4 Weiterreißkraft (in Newton) 1 bis 4 Durchstichfestigkeit (in Newton) A bis F TDM-Test: Schnittfestigkeit (in Newton) P Stoßschutz bestanden
EN 407  321XXX	Schutzhandschuhe gegen Hitze und/oder Feuer Beispiel: 321XXX	1 bis 4 - Flammbeständigkeit 1 bis 4 - Kontaktwärme 1 bis 4 - konvektive Wärme 1 bis 4 - Strahlungswärme 1 bis 4 - kleine Spritzer geschmolzenen Metalls 1 bis 4 - große Mengen flüssigen Metalls
EN 511      231	Schutzhandschuhe gegen Kälte Beispiel: 231	1 bis 4 - Konvektive Kälte 1 bis 4 - Kontaktkälte 0 bis 1 - Wasserdichtheit (0 = Wasserdurchdringung - 1 = Wasserdicht)
EN 381-7  Klasse X	Schutzhandschuhe für Benutzer handgeführter Kettensägen Beispiel: Klasse 2	2 bis 4 Abriebfestigkeit (Anzahl der Zyklen) 1 bis 5 Schnittfestigkeit (Faktor) 2 bis 4 Weiterreißkraft (in Newton) 2 bis 4 Durchstichfestigkeit (in Newton) Schnittschutzklasse 0 geprüfte Kettengeschwindigkeit 16 m/s Schnittschutzklasse 1 geprüfte Kettengeschwindigkeit 20 m/s Schnittschutzklasse 2 geprüfte Kettengeschwindigkeit 24 m/s Schnittschutzklasse 3 geprüfte Kettengeschwindigkeit 28 m/s
ISO 374-1    /Typ A  ABCDEF   ISO 374-1   /Typ B     ABC   ISO 374-1   /Typ C	Schutzhandschuhe gegen gefährliche Chemikalien und Mikroorganismen	Permeation (Durchdringung) Typ A Permeationsleistung mindestens 30 Minuten gegen mindestens 6 Prüfchemikalien. Typ B Permeationsleistung mindestens 30 Minuten gegen mindestens 3 Prüfchemikalien. Typ C Permeationsleistung mindestens 10 Minuten gegen mindestens 1 Prüfchemikalie.	Buchstabencode Chemikaliengruppe A Methanol B Azeton C Azetonitril D Dichloromethan E Kohlenstoffdisulfid F Toluol G Diethylamin H Tetrahydrofuran I Ethylazetat J n-Heptan K Natriumhydroxid 40 % L Schwefelsäure 96 % M Salpetersäure 65 % N Essigsäure 99 % O Ammoniakwasser 25 % P Wasserstoffperoxid 30 % S Flusssäure 40 % T Formaldehyd 37 %
ISO 374-5	Schutzhandschuhe die vor Bakterien und Pilzen schützen.
ISO 374-5    Virus	Schutzhandschuhe die vor Viren, Bakterien und Pilzen schützen. Wenn herstellerseitig nicht auf Schutz gegen Viren geprüft wurde, ist folgender Warnhinweis anzubringen: "Nicht gegen Viren geprüft"
EN 421	Schutzhandschuhe gegen radioaktive Strahlung
EN 421     EN 421	Schutzhandschuhe gegen ionisierende Strahlung
EN 1082	Schutz gegen Schnitt- und Stichverletzungen durch Handmesser ("Kettenhandschuh")	Schutzstufen 1 bis 5 (siehe DIN EN 388) Bestimmten Handschuhgrößen zugeordnete Farbcodes: 5 bis 5,5 (braun) 6 bis 6,5 (grün) 7 bis 7,5 (weiß) 8 bis 8,5 (rot) 9 bis 9,5 (blau) 10 (orange)
EN 1149-1	Schutz gegen statische Elektrizität	Elektrostatische Materialanforderungen: Halbwertszeit (t₅₀) des Ladungsabbaus < 4 s oder Oberflächenwiderstand ≤ 2,5 × 10⁹ Ohm
EN 60903	Isolierende Schutzhandschuhe für Arbeiten unter elektrischer Spannung	Klasse 00 (beige) Wechselspannung ≤ 500 V (Gleichspannung ≤ 750 V) Klasse 0 (rot) Wechselspannung ≤ 1000 V (Gleichspannung ≤ 1.500 V) Klasse 1 (weiß) Wechselspannung ≤ 7.500 V (Gleichspannung ≤ 11.250 V) Klasse 2 (gelb) Wechselspannung ≤ 17.000 V (Gleichspannung ≤ 25.500 V) Klasse 3 (grün) Wechselspannung ≤ 26.500 V (Gleichspannung ≤ 39.750 V) Klasse 4 (orange) Wechselspannung ≤ 36.000 V(Gleichspannung ≤ 54.000 V) Besondere Eigenschaften (Kategorie / beständig gegenüber) A = Säure H = Öl Z = Ozon R = Säure, Öl, Ozon C = extrem niedrige Temperaturen