PARFÜM-DUFTNOTENGRUPPEN
Zur Ehrung des ägyptischen Sonnengottes Ra, verbrannten die Männer vor mehr als 5.000 Jahren v. Chr. bereits wohlriechende Substanzen. Daher hat auch das heutige Wort "Parfum" seinen Ursprung.
Es wird abgeleitet vom Lateinischen "per fumum" und bedeutet so viel wie "durch den Rauch".
Im christlichen Gottesdienst wird
Weihrauch als Rauchopfer an Gott verbrannt und soll gleichzeitig den Wohlgeruch Gottes symbolisieren.
Im Mittelalter wurden Duftkompositionen entwickelt, die hauptsächlich für die Desinfektion von Krankensälen eingesetzt wurden um den wütenden Pest- und Choleraepidemien etwas entgegenzusetzen. Die Verwendung als persönlich-luxuriöse Extravaganz galt gemeinhin als verwerflich.
Duftnoten | Empfindung, Charakter |
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Lavendel Parfüms | Lavendel-, Fichten- und Moosdüfte. (spritzige, kühle Parfüms. Für junge Frauen besonders geeignet. Lavendel-Parfüms kann man eher als Erfrischungswasser eingruppieren.) |
Blumige Parfüms, Floral |
blühende Maiglöckchen, Rosen, Flieder, Veilchen, Jasmin, Lilien, Nelken. (frische, leichte, spritzige Parfüms)
👉 Sollte Ihre Haut in den Sommermonaten vermehrt von Mücken heimgesucht werden, so könnte es an dieser Duftnote liegen. Gegebenenfalls tragen Sie diesen Dufttyp nur in den Wintermonaten auf. |
Grüne Parfüms | blühende Wiesen, frisch geschnittenes Gras, Maiglöckchenduft, Apfelduft, klare Luft, Natur allgemein. (leichte, liebliche, harmonische Parfüms). Das in grünen Parfüms enthaltene natürliche Galbanum verleiht einer Parfümmischung einen frischen Grünton, der an Jungendlichkeit, Natur und Frische erinnern soll. |
Würzige Parfüms |
Holz, Leder, Tabak. (herb-frische, intensive, überwiegend männliche Parfüms) |
Chypre (frz. für Zypern) |
basieren auf Eichenmoos, Zitrus und tierischen Essenzen (z. B. Ambra, einem Stoffwechselprodukt aus dem Darm der Pottwale). (herb-frische Parfüms; wenn Ambra hinzugefügt wurde, dann würzig-süß) |
Orientalische | vereinigen alle Düfte. (schwere, überwiegend feminine Parfüms, die als "süß" bezeichnet werden, wenn Ambra oder Moschus (Sekret aus einer Drüse
am Bauch des hirschähnlichen Moschustieres. Für Parfüms wird das synthetische Erzeugnis verwendet) enthalten ist. Unter Hinzufügung von Nelke oder Vanille entstehen die "würzigen" Duftnoten) |
Fougère Aussprache [fu.ʒɛʁ] |
Farn-Duftfamilie. (blumige, frische, süße und holzige Duftvarianten, die auf Eichenmoos, Lavendel und Cumarin basieren) Mit dem Kunstwort "Fougère" werden ausschließlich Herren-Duftkompositionen verstanden. |
Aldehyde | synthetisch hergestellte Parfüms. (kostengünstige Massenherstellung wird ermöglicht. Beispielsweise die "sehr frischen" und "belebend" empfundenen Citrus-Parfüms) |
Das Weltzentrum der Parfümherstellung ist in der südfranzösischen Stadt Grasse angesiedlt. Das deutsche Parfümzindustrie hat ihren Sitz sich in Holzminden ("Stadt der Düfte und Aromen"), einer
Kreisstadt im Weserbergland. Dort befassten sich zunächst zwei Firmen der Riech- und Geschmackstoffindustrie mit der Kreation immer neuer Duftnoten, die 2003 zur Firma Symrise fusionierten und 2021 in den
Deutschen Aktienindex aufgenommen wurde) .
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Die Forscher gehen davon aus, dass der Mensch mehr als 10.000 Gerüche unterscheiden kann.
In Anlehnung an eine Geruchsqualifikation des amerikanischen Chemikers John E. Amoore aus dem Jahr 1952, werden sieben Primär-Düfte (Standardgerüche oder Grundgerüche) unterschieden:
blumig (wie Rosen), ätherisch (wie Fleckenwasser), moschusartig (wie Moschus), kampferartig (wie Eukalyptus), faulig (wie faule Eier), schweißig (wie Schweiß) und stechend (wie Essig)
Grundgeruch: | zugehörige Geruchsnoten |
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Blumig | Jasmin Rose Veilchen Mimose Orangenblüte Maiglöckchen |
Fruchtig | Zitrusfrüchte Apfel Himbeere Erdbeere Ananas Passionsfrucht |
Grün | Buchenblätter Gurken Heu Myrthe Galbanum |
Würzig | Zimt Anis Vanillin Nelken Pfeffer Kampfer |
Holzig | Sandelholz Zedernholz Vetiver Patschouli Koniferen |
Harzig | Weihrauch Myrrhe Labdanum Kiefernholz Mastix |
Animalisch | Ambra Moschus Bibergeil Schweiß Fäkalien |
Erdig | Erde Schimmel Ozean |
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👉 Damit sich die Duftstoffe voll entfalten können und der Duft lange anhält, empfehlen Parfümeure bei Personen mit trockener Haut diese mit geruchsneutraler Feuchtigkeitscreme oder Bodylotion einzureiben und anschließend den Duftstoff an gut durchblutenden Körperstellen aufzutragen. Als gute Duftträger bieten sich neben den Innenseiten der Handgelenke auch die Schläfen, die Ohrläppchen, der Halsschlagaderbereich, Ellenbeugen und Kniekehlen aber auch frisch gewaschene Haare an.