JAHRRINGE VON BÄUMEN
Die bei gefällten Bäumen sichtbare Maserung im Stammquerschnitt zeigt abwechselnd helle (lockeres Frühholz der Wachstumsphase im Frühjahr und Sommer) und dunkle Ringe (dichtes Spätholz der Ruhephase ab Spätsommer) unterschiedlicher Breite, die sich im Laufe eines Baumlebens aufgrund unterschiedlicher Wachstumsbedingungen gebildet haben. Aus der Anzahl der Jahrringe kann das Alter des Baumes abgelesen werden.
Das Wachstum eines Baumes verläuft in verschiedenen Phasen. Ein mäßiges Wachstum ist an schmalen Jahrringen zu erkennen und kann zum Beispiel auf ungünstige Lichtverhältnisse durch andere Bäume in der Umgebung oder auf längere, von der Norm abweichende Trocken-, Hitze- oder Kälteperioden zurückzuführen sein. Breite Jahrringe weisen auf einen Wachstumsschub hin. Kontrastierende, gleich breite Jahrringe weisen darauf hin, dass der Baum in seinem Wachstum nicht wesentlich durch Lichteinfall (Einzelbaum), Nährstoffangebot, Temperatur oder Pilz- und Insektenbefall beeinflusst wurde.
👉 Im Wissensgebiet der Dendrochronologie (Lehre vom Alter der Bäume) werden anhand der in Form und Größe unterschiedlich
ausgebildeten Jahresringe Altersbestimmungen vorgenommen und Rückschlüsse auf die vorherrschenden Wachstumsbedingungen gezogen.
Aufgrund der fehlenden Jahreszeiten in den Tropen und Subtropen und den damit verbundenen konstanten klimatischen Bedingungen bilden die dort
wachsenden Bäume keine oder optisch nicht sichtbare Jahresringe aus. Daher sind dendrochronologische Verfahren hier in der Regel nicht anwendbar.