CODE–Knacker

Lexikon der Codes - Symbole - Kurzzeichen


HOCHWASSER-ALARMSTUFEN

Auch wenn mancherorts den Flüssen im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen ihr Ausdehnungsbett zurückgegeben wurde, treten sie vielerorts immer noch in regelmäßigen Abständen über die Ufer. Um die Bevölkerung und die Einsatzkräfte rechtzeitig vor den dann schnell und stark anschwellenden Wassermassen der Bäche und Flüsse zu warnen, wurden von den Wasserstands- und Hochwassermeldediensten der Länder unterschiedliche Warn- bzw. Meldestufen festgelegt.
Ziel dieses Frühwarnsystems ist es, mögliche Hochwassergefahren für Menschen, Tiere und Sachwerte durch geeignete Vorsorgemaßnahmen abzuwenden bzw. in vertretbaren Grenzen zu halten.

 

Hierzu unterhält unter anderem die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz einen täglich mehrmals aktualisierten Info-Service für Wasserstände von ausgewählten Pegeln an Bundeswasserstraßen.

Hier als Anschauungsbeispiel ein Teilausschnitt des Donau-Pegels Deggendorf in Bayern:

 

Wasserpegelinformation des BfG
Wasserpegel-Information für Bundeswasserstraßen der Bundesanstalt für Gewässerkunde
https://www.bafg.de/ >Info-Service >Wasserstände

Beim länderübergreifenden Hochwasserportal wird die aktuelle Hochwasserlage aller Bundesländer sowie der Schweiz dokumentiert.

Link Länderübergreifendes Hochwasserportal (LHP)

Die unterschiedlichen Definitionen der Alarm- oder Meldestufen erfolgen nach dieser Farbkennzeichnung:

Kein Hochwasser

Kleines Hochwasser

Mittleres Hochwasser

Großes Hochwasser

Sehr großes Hochwasser

 

Die Klassifizierung der Hochwasser Alarm- und Meldestufen stellt sich länderübergreifend etwa wie folgt dar:
Hochwasser-Alarmstufen
Kein Hochwasser             0 Es liegen keine Hochwasserwarnungen vor.
Meldestufe/Alarmstufe 1
Kleines Hochwasser
Volles Flussbett. Stellenweise kleinere Ausuferungen.
Meldestufe/Alarmstufe 2

Mittleres Hochwasser

Flächenhafte Überflutung ufernaher Grundstücke.
Leichte Verkehrsbehinderungen an Straßen.
Überflutung von einzelnen Kellern.
Meldestufe/Alarmstufe 3
Großes Hochwasser
Überflutung größerer Flächen.
Einzelne Grundstücke, Keller und Straßen sind überflutet.
Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen erforderlich.
Deichwasserstände bis halbe Deichhöhe.
Meldestufe/Alarmstufe 4

Sehr großes Hochwasser

Überflutung bebauter Gebiete einschließlich Straßen in größerem Umfang.

Unmittelbare Gefährdung von Menschen und Tieren.

Größere Sachschäden entstehen.

Standsicherheit der Deiche ist gefährdet.


Pegelmesslatte (Isar in München)
Pegelmesslatte (Isar in München)
Jeder Balken der ᴱ ᴲ entspricht 2 cm
Hochwassermarke II
Hochwassermarke an
Binnengewässern
(Schifffahrtszeichen zeigt
Beschränkungen
bezüglich der Befahrbarkeit an)
Hochwassermarken (Weser)
Markierungen von Hochwasser-
Höchstständen (hier die Weser)

 


ZÜRS-ZONEN

ZÜRS ist die Abkürzung für Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen


Dieses System wurde 2001 von der deutschen Versicherungswirtschaft entwickelt, um Hochwasserrisiken bei Elementarversicherungen und Umweltschadensversicherungen richtig einschätzen zu können.
Mieter, Hausbesitzer und Gewerbetreibende können sich auf der Internetseite www.zuers-public.de über das individuelle Risiko von Naturgefahren wie Starkregen, Sturm, Blitzschlag und Erdbeben des eigenen Gebäudes informieren (Bitte beachten, dass noch nicht für alle Risiken und Bundesländer Daten vorliegen).

 

ZÜRS-Hochwassergefährdungsklassen (GK)
GK 1 sehr geringe Gefährdung statistisch nicht von Hochwasser größerer Gewässer betroffen
GK 2 geringe Gefährdung statistisch einmal in 100 Jahren ein Hochwasser oder Gebäude, die durch höhere Deiche geschützt sind
GK 3 mittlere Gefährdung statistisch einmal in 10 - 100 Jahren ein Hochwasser
GK 4 hohe Gefährdung statistisch mindestens einmal in 10 Jahren ein Hochwasser
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV)

Hinweis: Der GDV bietet einen Online-Naturgefahren-Check an. Nach Eingabe der Postleitzahl wird für das betreffende Gebiet eine entsprechende Gefahreneinschätzung angezeigt.